Zückt die Taschentücher, mes chères Mademoiselles, es wird tränenreich… Ja, ich bin extrem nah am Wasser gebaut aber wessen Auge bei diesem Film trocken bleibt, der muss ein Herz aus Stein haben oder aber „selbstsüchtig, verwöhnt und unfreundlich“ sein. ;)
Die Schöne und das Biest war seit jeher mein liebster Disney-Film. Schon mit 4 Jahren konnte ich den gesamten Prolog aufsagen. Nagut, den kompletten restlichen Film konnte ich ebenfalls mitsprechen (ich verbrachte den Großteil meiner Kindheit draußen im Grünen – wirklich – ich hatte scheinbar einfach nur schon damals ein sehr gutes Disney-Gedächtnis). :) Ich war im Kino entsprechend aufgeregt wie ein kleines Kind und hätte am Liebsten mit meinen Mickey-Ohren und meinem Prinzessinnen-Popcorn-Eimer neben all den professionellen Filmkritikern gesessen. Ich habe es bleiben lassen, aber nur, weil ich diesmal meinen Mann mitnehmen durfte und es ihm vermutlich peinlicher gewesen wäre als jedem anderen im Saal. Er muss doch schon immer so viel Disney ertragen! Meine Erwartungshaltung zum Werk von Regisseur Bill Condon war hoch. Enorm. Gigantisch! Wird mein liebster Lieblingsfilm verhunzt? Wird er mein neuer liebster Lieblingsfilm? Doch schon mit der Eröffnungsszene im Dorf war es um mich geschehen! Ich steckte mittendrin im Trubel auf dem Marktplatz und fand mich erst wieder in der Realität zurück, als sich die Vorhänge der Kinoleinwand schlossen. Nicht nur die Kulissen und Schauplätze haben mich fasziniert, auch die Kostüme und nicht zuletzt die schauspielerische Leistung aller Figuren. Ganz besonders glücklich hat mich jedoch gemacht, dass sämtliche Lieder des Klassikers auch in der Neuverfilmung Platz gefunden haben. Als Sahnehäubchen verzaubern einen sogar noch zwei neue Lieder, selbstverständlich ebenfalls wieder von dem Genie Alan Menken komponiert.
Neben all dem wundervollen Gesang und Getanze (es ist eben ein echter Disney) haben vor allem die Nebencharaktere für ordentlich Stimmung gesorgt. Was habe ich über Gaston und LeFou gelacht! Aber auch Tassilo, Lumière und Von Unruh sind herrlich gelungene Sidekicks, die man liebend gern als Mitbewohner in seinen eigenen vier Wänden begrüßen würde. Es war ein ständiges auf und ab der Gefühle. Weinen hier, lachen da… Emotionschaos! Natürlich gab es auch hier wieder – wie bei der Neuverfilmung von Cinderella und Das Dschungelbuch – kleine inhaltliche Abänderungen. Aber diese konnte ich als Liebhaber des Klassikers zweifelsohne verkraften. Außerdem finde ich, das leicht abgeänderte Inhalte den Film umso spannender machen. Es gibt jedoch zwei Szenen, welche mir schon immer sehr am Herzen lagen, die mich bei der Neuverfilmung leider überhaupt nicht überzeugen konnten bzw. schlichtweg gefehlt haben. (Wer es noch nicht wissen möchte, sollte den restlichen Absatz überspringen.) Zum einen saß Belle bei der Eröffnungsszene im Dorf nicht wie gewohnt auf dem Brunnen umgeben von den Schafen (buuuh) und zum anderen wurde ihr die Bibliothek von dem Biest ganz schön herzlos geschenkt. Diese Szene ging in meinen Augen vollkommen unter (buhuuu). Tragisch, wenn es eine der liebsten Szenen aller Disneyfilme ist.
Wie schon einführend geschrieben, bin ich dennoch ein absoluter Fan des hervorragend animierten Films. Er ist einfach fantastisch! Das Resümee meines Mannes lautete übrigens „Der Film hat mir krass Spaß gemacht!“ Dem schließe ich mich an. Ich vergebe viereinhalb von fünf Mickey Mäusen. (Am liebsten würde ich fünf vergeben, wenn da nicht diese zwei Szenen wären…)
Schaut ihn euch an, werdet verzaubert von all der Schönheit und überzeugt euch selbst.
À bientôt
S.
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