Filmkritik: Cars 3 – Evolution

Firmenchef und Genie John Lasseter (alias Pixar-Gott) hat 2006 mit Cars und dem Protagonisten Lightning McQueen eine Figur geschaffen, die längst nicht mehr aus dem Disney-Pixar-Universum wegzudenken ist. Ganz im Gegenteil – neben Woody, Rémy und Nemo ist er fester Bestandteil unserer Filmabende mit Pizza, Popcorn, Eis und allem, was zu einem echten Pixar-Abend dazu gehört.

Hintergrund

Lightning McQueen ist ein leicht überhebliches Rennauto, das im ersten Teil in dem Kaff Radiator Springs auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Mit Witz, seinem Naturtalent auf der Piste und nicht zuletzt wegen seines absolut coolen Aussehens, erobert er in Windeseile die Herzen kleiner Jungen. Wer denkt, die Eiskönigin sei der absolute Spitzenreiter in Sachen Merchandise, hat noch nicht all die roten Regale in sämtlichen Disney Stores gesehen. Vom klassischen Spielzeug über Kleidung bis zur Bettwäsche – es gibt nichts, das McQueen und die legendäre Nummer 95 nicht ziert. War also zu erwarten, dass es mindestens ein Sequel geben wird. 2011 kam dann, erneut unter Regie von John Lasseter, Cars 2 in die Kinos. Diesmal ist McQueen Teil einer Agentenstory – eine eher ernüchternde und wenig sinnvolle Fortsetzung. Umso gespannter war ich auf Cars 3: Evolution, der am 28. September 2017 in die Kinos kommt.

cars-3_beachEins sei gesagt – schon die Eröffnungsszene ließ mich strahlen! Nach kurzer Überlegung, ob ich im richtigen Film sitze und nicht etwa bei einem weiteren der niemals enden wollenden Fortsetzungen von Fast And The Furious, hat mich der Anfang des Films direkt gecatcht. ;)

Lightning McQueen ist nun 10 Jahre nach seinem ersten Rennen ein in die Jahre gekommener Flitzer. Besonders die jungen, schnittigen Konkurrenten machen ihm bewusst, dass er an sich und seinen Trainingsmethoden arbeiten muss, um mit ihnen mithalten zu können. Besonders Jackson Storm, der neue Stern am Rennfahrerhimmel, lässt ihn auf der Piste alt aussehen. Aber mit Hilfe seiner neuen Rust-eze-Trainerin Cruz Ramirez versucht er sowohl hochmoderne als auch altbewehrte Trainingsmethoden, um seine jungen Mitstreiter abzuhängen. Denn sollte er es nicht schaffen beim International Super Speedway in Florida zu gewinnen, muss er nicht nur seine Pole-Position im Rennsport abgeben, sondern wird – fast noch schlimmer – ausschließlich als Werbegesicht für Rostschutzmittel und anderen Schnickschnack enden…

Kritik

Zurück zu den Wurzeln – zurück zu Cars! Der dritte Teil der Erfolgsreihe knüpft an den Anfängen des beliebten roten Flitzers an und lässt den zweiten Teil vollkommen außen vor. Zu Recht! Es stehen – wie beim Klassiker – Freundschaft, Ehrgeiz und die Leidenschaft zum Rennsport im Vordergrund. Natürlich, der Plot ist ein alter Schuh – ein in die Jahre gekommener Sportler will es noch mal wissen und kehrt zurück ins Rampenlicht (siehe z. B. Rocky Balboa). Nichts, was man nicht schon einmal gesehen hätte. Aber Pixar wäre nicht Pixar, wenn sie nicht etwas Wundervolles daraus zaubern würden.

Zugegeben, es hat hier und da ein wenig an Witz gefehlt. Und auch der Mittelteil des Films hat sich etwas gezogen und hätte zweifelsohne etwas spannender gestaltet werden können. Aber das tut dem Film kaum einen Abbruch.

Nicht nur die tollen Charaktere tragen dazu bei, dass der Film wirklich sehenswert geworden ist. Lightning McQueens innerer Kampf, ob er seine Leidenschaft an den Nagel hängen oder doch noch mal seinen Kampfgeist wecken sollte, ist schon wieder so menschlich, wie man Autos eben nur vermenschlichen kann. ;) Vor allem aber hat das Cars-Universum mit Cruz Ramirez einen tollen und liebenswerten Charakter dazugewonnen.

Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Landschaften mal wieder sagenhaft umgesetzt wurden. Wow! Wirklich! Es ist faszinierend wie photorealistisch dieser Teil umgesetzt wurde. Ein dreifaches Hoch auf die fortgeschrittene Technik und die einwandfreie Umsecars-3_crashtzung von Pixar. (Was allerdings auch kein Wunder ist, bei einem Produktionsbudget von 175 Millonen Dollar). Allein dafür lohnt es sich schon, Cars 3 zu gucken.

Fazit

Mit Cars 3: Evolution ist Brian Fee ein hervorragendes Regiedebüt gelungen. Er ist den goldrichtigen Weg gegangen, die Finger von der Agentenstory zu lassen und stattdessen Lightning McQueen und die Autorennen wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Er hat es geschafft, dem dritten Teil den Charme des Klassikers zurückzugeben. Cars 3 ist mit Abstand der reifste Teil der Trilogie und dennoch ein Film sowohl für die ganz kleinen als auch die erwachsenen Cars-Fans

Und ja, auch bei diesem Film habe ich es geschafft am Ende ein paar Tränen zu verdrücken. Natürlich! Aber was soll ich sagen – Pixar halt. ;)

Auch wenn der Film ein paar Ecken und Kanten hat, die ihn sicherlich nicht perfekt machen und er auch gewiss kein detailliertes Meisterwerk wie Toy Story (1995), Ratatouille (2007) oder Alles steht Kopf (2015) ist, ist er eine sehr gelungene Fortsetzung, die von mir in jedem Fall dreieinhalb von fünf Mickeys verdient. Yaaay!

3-5

Schaut ihn euch an, lasst euch von dem neuen Tempo in den Sog ziehen und lasst mich vor allem wissen, wie ihr ihn findet. :)

Liebst,

S.

 

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