Filmkritik und Special Screening: Die Eiskönigin 2

Das endlose Warten hat ein Ende. Sechs Jahre nach Disneys Ausnahmeerfolg Die Eiskönigin – Völlig unverfroren kam am 20. November 2019 die langersehnte Fortsetzung in die deutschen Kinos. Es erwartet uns ganz viel Magie, unschlagbarer Humor, vor allem aber etwas völlig Neues!

Die Spekulationen waren enorm: Spielt Die Eiskönigin 2 in der selben Liga wie der erste Teil? Hat die Musik ebenfalls das Potenzial für tausendfache Ohrwürmer? Die Hoffnung war groß, denn bereits im Vorverkauf wurden sagenhafte 160.000 Tickets verkauft. Noch nie wurden in Deutschland so viele Tickets für einen Disney Animationsfilm bereits vor Kinostart verkauft. Rekord! Ob meine persönlichen Erwartungen erfüllt wurden? Lest selbst. :)

“Into the unknown” – Elsa, Die Eiskönigin 2

Filmposter “Die Eiskönigin 2” © 2019 Disney
Die Story

Elsa und Anna leben gemeinsam mit Kristoff, Sven und Olaf ein glückliches Leben in Arendelle. Doch eines Tages hört Elsa eine rätselhafte Stimme, die sie gezielt aus der Ferne anzulocken scheint. Die Rufe erinnern Elsa an eine alte Geschichte, die ihr Vater erzählt hat, als die Schwestern noch kleine Kinder waren. Sie handelt von einem längst vergessenen Volk namens Northuldra, das einst mit Arendelle im Krieg war. Elsa folgt den geheimnisvollen Rufen und trifft mit ihren treuen Begleitern Anna, Kristoff, Sven und Olaf auf ebendieses Volk. Es beginnt eine abenteuerliche und gefährliche Reise, die vor allem in die Vergangenheit und zu den Ursprüngen von Elsas magischen Kräften führt.

Das langersehnte Wiedersehen fühlt sich unglaublich vertraut an. Elsa und Co. bei Die Eiskönigin 2 auf der Leinwand wiederzusehen, ist wie alte Freunde zu treffen. Haben sie mich doch (und Millionen weitere Fans) in den letzten sechs Jahren auf Schritt und Tritt verfolgt. Sie sind nun deutlich erwachsener, aber dennoch ganz die Alten. Und eins ist sicher: Geschwisterliebe und das tiefe Band der Familie stehen wieder im Mittelpunkt.

Ein magisches Meisterwerk

Magie ist in der Welt von Disney keinesfalls etwas Neues, aber was Peter Del Vecho (Produzent) sowie Jennifer Lee und Chris Buck (Regie) an Magie rausgehauen haben ist einzigartig. Einen derartig zauberhaften Film (im wahrsten Sinne des Wortes) hat es im Hause Disney selten gegeben! Ein verschwundener Wald, magische Wesen, ein geheimnisvoller Fluss, Zauberkräfte – der Fantasie wurden kaum Grenzen gesetzt. Selbst vor einem komplett aus Wasser bestehendem Pferd, dem Nokk, wurde kein Halt gemacht. Es ist ein einzigartiges und derart kreatives Wesen, das vor allem hinsichtlich der Animationskünste sprachlos macht.

Magie hat eine verführerische Macht.” – Grand Pabbie, Die Eiskönigin 2

Nokk und Elsa © 2019 Disney
Eine Augenweide der Animationskünste

Dass sich Walt Disney Pictures in Sachen Animation immer und immer wieder selbst übertrifft, muss man eigentlich gar nicht mehr erwähnen. Sämtliche Erwartungen, und die sind mittlerweile echt hoch, werden immer und immer wieder übertroffen. So auch bei Die Eiskönigin 2. Neben all der Magie und der fantastischen Wesen haben die Bilder einfach umgehauen. Wasser, Wind, Eiskristalle, Steinriesen – genug Stoff, um sich auszutoben. Mein Kopf verarbeitet noch heute das Gesehene! Als großer Herbstfan hat mich außerdem die Farbenpracht der Herbstwälder und die Animation der zahllosen Blätter in den Bann gezogen. Die warmen Rot- und Orangetöne, die sich neben dem Blasslila von Elsas Kleid durch den gesamten Film ziehen, sind eine reinste Augenweide. Kurz und knapp: Wow!

Der geheimnisvolle Wald © 2019 Disney
Eine Geschichte mit Tiefe und ganz viel Humor

Die Storyline von Die Eiskönigin 2 ist unglaublich komplex und vor allem sehr erwachsen, kein Vergleich zu dem eher einfachen Handlungsstrang von Die Eiskönigin – Völlig unverfroren. Es werden sehr tiefe, fast schon esoterische Themen angesprochen, was ich eine wirklich gelungene Richtung finde.

“Elsa ist eine mythische Frau, die alle unsere seelischen Wunden in sich trägt – für uns! Sie kämpft wie ein Teenager für ihr Glück! Sie hat Kraft, ist aber auch verwundbar.”

Jennifer Lee (Regie)

Auch der Humor überrascht mich völlig. Bisher war ich, um ehrlich zu sein, kein sehr großer Olaf-Fan (Oh Gott, ich habe das lang gehütete Geheimnis preisgegeben. Ich muss lebensmüde sein). Aber bei Die Eiskönigin 2 hat mich Olaf völlig vom Kinosessel gehauen. Was hab ich über ihn gelacht! Ein sagenhafter Humor, der sowohl Kinder als auch das erwachsene Publikum abholt. Aber auch Kristoff hat seinen 90er Jahre Boygroup-Moment. Ganz großes Kino! (Hinweis: Unterwäsche werfen könnte im Beisein des eher jungen Publikums eher unangemessen sein.) An Tiefgründigkeit und Humor fehlt es dem Sequel keinesfalls. Well done, Disney!

Anna und Olaf © 2019 Disney
Aber etwas Hans muss ich leider auch sein…

…denn ich habe nämlich auch ein bisschen was auszusetzen. Die Eiskönigin – Völlig unverfroren war für mich ein Komplettpaket aus einer geradlinigen, zauberhaften Story, tiefen Emotionen und wunderschönen (und manchmal auch ganz schön nervigen) Ohrwürmern. Nicht umsonst ist er mit 1,2 Milliarden US-Dollar auf dem ersten Platz der Animationsfilme mit dem höchsten Einspielergebnis! Bei Die Eiskönigin 2 fehlt mir jedoch leider genau dieses Gefühl. Der Soundtrack stammt auch dieses Mal größtenteils vom Komponisten-Erfolgsduo und Oscarpreisträgern (u. a. für “Let it go“) Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez und ist wie gewohnt absolut gelungen. Aber dennoch reicht die Musik dem ersten Teil nicht das Wasser. Zumal ich sogar “Wo noch niemand war” überhaupt nicht gern mag. Leider auch nicht als Endcredit-Song von Mark Forster. Sorry! Macht mich selbst ganz traurig, weil es sicherlich auch Mark traurig macht. ;)

Mark Forster © 2019 Disney

Zudem hat Die Eiskönigin 2 für einen Film mit einer Länge von 103 Minuten in meinen Augen fast schon zu viele Wendungen und Richtungen, die eingeschlagen werden. Er wirkt sehr überladen, als müsse man schnell alles loswerden, was man unbedingt noch unterbringen möchte. Keine Zeit zum Luftholen! Mal ganz abgesehen von meinem Köpfchen, finde ich ihn besonders für Kinder etwas zu komplex und mit der FSK 0 an einigen Stellen tatsächlich auch ziemlich düster. (Wobei es den Kids vermutlich völlig egal ist, ob sie inhaltlich alles verstehen. Hauptsache die Crew aus Arendelle ist zurück! Uuund es gibt endlich neue Frisuren, die man den Kleinen für die Kita/Schule flechten kann. Halleluja).

Wie kommt ihr damit klar, dass die Komplexität unseres Denkens mit zunehmendem Alter immer höher wird?” – Olaf, Die Eiskönigin 2

Besteht die Möglichkeit, dass ich mich nach meiner Kritik vor Shitstorm rette, indem ich noch schnell schreibe, dass Olaf wirklich wirklich grandios ist? ;)

Der heimliche Held: Olaf © 2019 Disney
Fazit

Die Eiskönigin 2 ist ein zauberhafter, ein völlig neuer Film, den es in diesem Stil noch nicht gegeben hat. Trotz der Spielfilmlänge fliegt er unfassbar schnell und unterhaltsam vorbei – eh man sich versieht, ist er auch schon wieder zu Ende!

“So wird’s immer sein, dass die Zeit viel zu schnell verfliegt.” – Die Eiskönigin 2

Beide Teile sind so gänzlich verschieden, dass man sie im Grunde gar nicht vergleichen dürfte. Dennoch kommt Die Eiskönigin 2 meines Erachtens nicht an den Kultcharakter des ersten Teils ran, wenn auch die Musik wunderschön und der Humor sogar um Längen besser ist als beim ersten Teil (und noch mal: Ein Hoch auf Olaf!).

Weil Die Eiskönigin – Völlig unverfroren nun mal die Messlatte so unglaublich hoch gesetzt hat, ist meine Kritik reinstes Meckern auf ganz hohem Niveau. Schlussendlich ist Die Eiskönigin 2 ein fantastischer und bildgewaltiger Familienfilm, den es sich wirklich zu schauen lohnt. Also ab ins Kino, so lange er noch läuft! Ich vergebe zauberhafte 3,5 Mickey Mäuse.

Special Screening von Die Eiskönigin 2 in München

Ich hatte die große Ehre von The Walt Disney Company Germany und Frandly PR zu dem Special Screening von Die Eiskönigin 2 nach München in die Astor Filmlounge im ARRI am 18. November 2019 eingeladen zu werden. Was für ein unglaubliches Event!

Special Screening “Die Eiskönigin 2” © 2019 Disney
Mit meiner Begleitung, der Instagram-Back-Bloggerin “Sandy_makes_candy” © 2019 Disney
Ein Abend voller Zauber

Ich liebe gelungene Dekoration und glaubt mir, die Dekoration vor Ort war mehr als das! Herbststräuße in Farben, die sich durch den gesamten Film ziehen, Anna und Elsa-Luftballons und Pappaufsteller ohne Ende. Ich hatte keine Ahnung wo ich zuerst hingucken sollte. Ich hätte am Liebsten alles mitgenommen – in meinem Handgepäckkoffer! Mein Mann hätte sich gefreut, nachdem ich schon bei dem Toy Story 4-Screening ein riesiges Pappschild (im Smart) mitgenommen habe (Filmkritik zu Toy Story 4 hier). Aber zweieinhalb Stunden in dieser Traumkulisse, bei einem leckeren Buffet und einer mehr als prominenten Gesellschaft, sollte doch eigentlich genügen (ich Gierschlund). ;)

Dekoration © 2019 Disney
Dekoration © 2019 Disney

Es war ein unglaublicher Abend! Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich neben all den Größen eingeladen wurde. Ebenfalls zu Gast waren nämlich u. a. Mark Forster, Ana Johnson, Lara Loft, Sabrina Weckerlin, Betty Taube-Günter, Anna Wilken, Pia Tillmann, Aaron Troschke, die Blogger und Instagramer Tanja von “FrauHoelle”, Ines von “Itsonlylove” und Judy von “Judysschokoladenseite” und noch so viele mehr… Und noch viel verrückter finde ich, dass ich mit dem Einen oder Anderen etwas plaudern konnte. So weiß ich nun, dass es für Youtuberin und Synchronsprecherin Lara Loft (Stimme von Honeymaren bei Die Eiskönigin 2) immer wieder komisch ist, ihre eigene Stimme in Filmen zu hören, dass Musical-Star Sabrina Weckerlin (Gesang von Elsas Mutter Königin Iduna von Arendelle) selbst ein ganz großer Fan von Die Eiskönigin 2 ist (und ich von ihr!) und dass die Schauspielerin Pia Tillmann findet, dass man dank Disney ewig jung bleibt.

Gekrönt wurde der zauberhafte Abend mit dem Screening von Die Eiskönigin 2. Schöner hätte der Abend nicht sein können.

Pure Dankbarkeit!

So ist es! Ich bin unendlich dankbar, ein ganz kleiner Teil solch eines großen Events sein zu dürfen. DANKE an The Walt Disney Company Germany und an Frandly PR für die Einladung. Ich kann mein Glück kaum fassen! Mein Disney-Herz springt Purzelbäume.

“Liebe, sie öffnet Türen.” – Anna, Die Eiskönigin

Und jetzt ihr!

Ich habe es gewagt einen Film (in kleinen Teilen) zu kritisieren, der bei dem Großteil extrem gut abgeschnitten hat. Werde ich jetzt zu den Südlichen Inseln verbannt? Habe ich noch eine Disney-Daseinsberechtigung? Gibt es vielleicht sogar jemanden dort draußen, der meine Meinung teilt? Was haltet ihr von dem Film? Schreibt es doch in die Kommentare. Ich bin so gespannt!

Eine eisige, magische, zauberhafte Umarmung,
S.

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